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Dienstag, Oktober 19, 2010

Zwangsarbeit

In den Jahren 1940 - 1945 herrschte Zwangsarbeit hier in Duderstadt. Um den Anlauf der Rüstungsindustrie im Jahre 1941 sicherzustellen, wurden vermehrt Fremdarbeiter und Fremdarbeiterinnen aus Polen und Frankreich gegen ihren Willen nach Duderstadt gebracht. Allein im November 1941 trafen etwa 300 Frauen aus Kroatien, Frankreich, Serbien und den Niederlanden ein. Durch die harte Arbeit und die einseitige Ernährung konnten die Fremdarbeiterinnen aber oft nur für kurze Zeit in der Rüstungsproduktion arbeiten. Mit der verstärkten Einberufung von Männern zur Wehrmacht verschärfte sich der in Duderstadt herrschende Arbeitskräftemangel weiter und aus diesem Grunde wurden dann Jüdinnen zur Zwangsarbeit gezwungen.

Das Duderstädter Außenkommando wird erstmalig im Oktober 1944 in den Akten der Stadtverwaltung genannt.
Das aus zwei Unterkunftsbaracken und einem Waschraum bestehende Außenkommando befand sich in unmittelbarer Nähe des Rüstungsbetriebes Polte auf dem Gelände der ehemaligen Möbelfabrik Steinhoff, der heutigen Dachdeckerfirma Koch. Das Lager war vollständig abgeschirmt. Die innere Umzäunung bestand aus einem 2,50m hohen Stacheldrahtzaun, der mit elektrischen Drähten versehen war. Um das Lager vor Blicken zu schützen, befand sich zur Straßenseite hin eine lückenlose Verbretterung.
Ab November 1944 wurden insgesamt 750 ungarische Jüdinnen aus dem Konzen-trationslager Bergen-Belsen zur Arbeit gezwungen.
Die Verpflegung dieser Zwangsarbeiterinen bestand aus einer täglichen Ration Kaffee, einer wässerigen Suppe und Brot, dessen Menge sich von anfänglich 400 Gramm auf 200 Gramm reduzierte.
Von vier Jüdinnen ist bekannt, dass sie in den ersten beiden Monaten ihrer Gefangenschaft im Duderstädter Außenkommando starben. Die Beisetzung der Frauen fand auf dem jüdischen Friedhof am Gänseweg statt. Ihre Namen waren Erzebeth Becker, Lea Külisch, Margit Groszmann und Maria Schwartz. Auch ist bekannt, dass mindestens 22 Kinder unter den menschenunwürdigen Bedingungen während der Zwangsarbeit gestorben sind und in der Nähe begraben wurden.
Einige haben entgegen der Absichten überlebt, welche die SS mit den jüdischen Häftlingen verfolgte. Diese sollten bis zur völligen Erschöpfung ihrer Arbeits- und Lebenskraft genutzt werden. “Vernichtung durch Arbeit” hieß das in der Sprache der Nazis.

Grüße Puchi ^^

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